Tulul adh-Dhahab
Die Tulul adh-Dhahab sind zwei unmittelbar benachbarte
Talls im Tal des
Nahr ez-Zarqa, einem Seitental des
Jordantals, etwa 35 Kilometer nordwestlich von
Amman in Jordanien. (Koordinaten:
N 32°11’08’’ E 35°41’12’’, resp. 2149/1771 Jordan grid.)
Der westliche der Zwillinghügel, der vom archäologischen Tulul adh-Dhahab-Projekt erforscht wird, war mindestens von der Bronzezeit bis in die Spätantike besiedelt. Ein Beginn der Besiedlung bereits im Neolithikum ist nicht ausgeschlossen. Nach dem Zusammenfall der antiken Bauten wohl durch ein Erdbeben noch in der Spätantike gab es keine spätere Bebauung des Geländes. Wegen des für Raubgräber verlockenden Namens (deutsch „Goldberge") sind jedoch umfangreiche rezente Störungen zu beklagen.
Die Tulul besaßen in der Antike eine hohe strategische Bedeutung, denn bis zum 20. Jahrhundert
versperrten die Zwillingshügel den weiteren Weg im Tal des ez-Zarqa Richtung Osten.
Die Tulul adh-Dhahab lagen nur acht Kilometer von der Nord-Süd-Verbindung im Jordantal entfernt.
Da der
Nahr ez-Zarqa unweit der Talmündung,
bei Tall adh-Dhamiya, in den Jordan mündet und in der Antike am Tall adh-Dhamiya bedingt durch die
Jordanfurt die wichtigste West-Ost-Verbindung vorbeiführte, konnte diese im Wadi ez-Zarqa und
im Wadi Ḥaggag nach Südosten fortgesetzt werden. Wollte man von Juda oder dem samarischen Bergland aus
auf kürzestem Wege in die Ammonitis gelangen, hatte man die Furt bei Tall adh-Dhamiya und die
Tulul adh-Dhahab zu passieren, um dann das Wadi Ḥaggag hinaufzusteigen. Auf diese Weise kamen den
Tulul adh-Dhahab bis zum Bau der römischen Straße am Ausgang des Zarqatals zum Jordantal
beim heutigen Ort Abu Zighan eine hohe strategische Bedeutung zu.
Quellen:
Siegfried Mittmann: Die römische Straße in der nordwestlichen Belka.
In: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. Bd. 79, 1963,
ISSN 0012-1169, S. 152-163.